Aktuelle Ausstellungen: – Galerie Harnell, Kerkrade, NL – Skulpturengarten Schloss Rolduc, Kerkrade, NL – Galerie Noack, Wassenberg – Schloss Zweibrüggen, „Mensch“ –

Metallplastiken


„Auf Schrottplätzen sucht und findet Willi Lemke sogenannte Brenneisen, die er als Ausgangsmaterial nutzt. Diese Brenneisen sind ein Abfallprodukt der Industrie. Durch das Ausbrennen sich wiederholender Formen aus einer Metallplatte entstehen gleichformatige Elemente, die schon deshalb eine gewisse Harmonie in sich bergen.
Diese Elemente schweißt der Künstler eigenhändig zusammen – Grundlage für diese Arbeit war ein eigens zu diesem Zweck besuchter Schweißkurs – und bezieht den Rost, der den Arbeiten einen weiteren, nun farblichen Reiz verleiht, bewusst mit in den Gestaltungsprozess ein. 

Durch entsprechende Behandlung wird dieser Prozess zu einem bestimmten Zeitpunkt gestoppt und konserviert. Trotz des schweren, massiven Materials wirken diese Arbeiten filigran und leicht, einige sind gar beweglich, wodurch der starre Charakter des Materials aufgebrochen wird.
Willi Lemke begreift diese Arbeitsweise des Zusammenfügens des Ausgangsmaterials als das experimentelle Moment in seiner Arbeit. Wie bei den ausrangierten Computerbauteilen erhalten diese metallischen Industrieabfälle einen neuen Wert, eine neue ästhetische Aufgabe: Sie verbinden die Technik mit der Kultur.“ *

*Dr. Josef Gülpers, Kunsthistoriker, 2013

metallplastik1
metallplastik2
E320 Rechtsguckera Höhe 31cm 2020 k
E320 Rechtsgucker Höhe 31cm 2020 k
metallplastik4
metallplastik5
E390 Hoehe 64cm 2023
E290a 2020 Hoehe 34cm
metallplastik6
metallplastik7
willi_lemke_vita3

Seit Anfang 2017 veränderte sich der Charakter seiner Plastiken. Zu den von rostigen Elementen sind nun auch ergänzende, glänzende und rostfreie Gebilde Gegenstand seiner künstlerischen Arbeit. Glasobjekte werden als farbiger Gegensatz in die Plastiken integriert.

Durch eingeschweißte Kettenglieder, die die Metallteile verbinden, lassen sich die Objekte im Aussehen verändern. Diese beweglichen Kunstwerke nennt Willi Lemke „Vario – Plastiken“, da sich nicht nur die Gestalt durch Beweglichkeit verändern lässt, sondern auch Teile der Plastik austauschbar sind oder weggelassen werden können.
Die Betrachter werden hierdurch aufgefordert, diese Objekte anzufassen und das Kunstwerk in der Form zu verändern.

Organisch wirkende Metallobjekte weisen Spuren auf, die beim Prozess des Bearbeitens des zu recycelten Materials entstehen. Diese Spuren werden entdeckt, restauriert und im Werk hervorgehoben. Durch Lack fixiert, erhalten die Plastiken einen besonderen Reiz. Der Prozess der Zerstörung wird gestoppt und das Material konserviert. Die „Wiedergeburt des Materials“ steht wie bei seinen „Recyclingcollagen“ wieder im Vordergrund.